
Jeder kennt es: Man hat eine wichtige Aufgabe vor sich, aber statt anzufangen, schiebt man sie immer wieder auf. Dieses Phänomen hat sogar einen Fachbegriff: Prokrastination. Umgangssprachlich wird es oft als „Aufschieberitis“ bezeichnet.
Doch was steckt wirklich dahinter, warum tun wir das – und wie kann man es überwinden?
Fachbegriff: Prokrastination
Prokrastination kommt aus dem Lateinischen: procrastinare bedeutet „aufschieben“ oder „vertagen“.
- Es beschreibt das bewusste oder unbewusste Verschieben von Aufgaben, obwohl man weiß, dass es negative Folgen haben kann.
- Typisch: Statt die Aufgabe zu erledigen, beschäftigt man sich mit unwichtigeren oder angenehmeren Tätigkeiten (z. B. Social Media, Aufräumen, Kaffee holen).
Gründe für Aufschieberitis
Die Ursachen für Prokrastination sind vielfältig:
- Motivationsmangel: Die Aufgabe wirkt langweilig, unangenehm oder zu komplex.
- Perfektionismus: Angst, die Aufgabe nicht perfekt zu erledigen, führt zum Aufschieben.
- Überforderung: Zu viele Aufgaben oder zu hohe Erwartungen erzeugen Stress und Blockade.
- Aufmerksamkeitssteuerung: Sofort belohnende Tätigkeiten (z. B. Handy, Serien) sind attraktiver als langfristige Ziele.
- Psychische Faktoren: Unsicherheit, Angst vor Misserfolg oder Stress können das Verhalten verstärken.
Folgen von Aufschieberitis
- Stress & Druck: Je länger man wartet, desto größer wird der Zeitdruck.
- Schlechte Leistung: Aufgaben werden hastig erledigt oder unvollständig.
- Negative Gefühle: Schuldgefühle, Selbstzweifel oder Frust sind häufig.
- Gesundheitliche Folgen: Dauerhafter Stress kann Schlafstörungen oder Kopfschmerzen auslösen.
Strategien gegen Aufschieberitis
- Aufgaben aufteilen: Große Projekte in kleine, machbare Schritte zerlegen.
- Zeitlimits setzen: Kurze Deadlines motivieren, sofort zu starten.
- Belohnungssystem: Nach jedem erledigten Schritt eine kleine Belohnung einplanen.
- Umgebung gestalten: Ablenkungen minimieren (Handy weg, Ruhezone schaffen).
- Selbstreflexion: Ursachen für das Aufschieben erkennen und bewusst angehen.
Aufschieberitis – Ursachen verstehen
Viele Menschen kennen es: Aufgaben werden immer wieder aufgeschoben, obwohl sie dringend erledigt werden müssten. Dieses Phänomen heißt Prokrastination, umgangssprachlich oft als „Aufschieberitis“ bezeichnet.
Doch warum schieben wir Aufgaben überhaupt auf? Die Ursachen sind vielfältig und oft komplex.
1. Motivationsmangel
Wenn eine Aufgabe als langweilig, unangenehm oder bedeutungslos wahrgenommen wird, fehlt die Motivation, sie zu beginnen.
- Besonders ungeliebte Arbeiten oder repetitive Tätigkeiten werden gerne verschoben.
- Das Belohnungssystem im Gehirn reagiert stärker auf kurzfristige, angenehme Tätigkeiten als auf langfristige Ziele.
2. Perfektionismus
Menschen, die perfekt arbeiten wollen, neigen häufiger zur Aufschieberitis:
- Angst vor Fehlern oder unzureichender Leistung führt zum Aufschieben.
- Oft wird die Aufgabe „auf später verschoben“, um den Stress vor dem möglichen Misserfolg zu vermeiden.
3. Überforderung & Stress
- Zu viele Aufgaben gleichzeitig oder zu komplexe Anforderungen erzeugen Stress und Blockaden.
- Das Gehirn „wehrt“ sich automatisch gegen Überlastung, indem es Aufgaben vermeidet.
4. Ablenkungen & Aufmerksamkeitssteuerung
- Sofortige Belohnungen wie Smartphone, Social Media oder Fernsehen sind attraktiver als langfristige Ziele.
- Das Aufschieben wird so zur kurzfristigen Stressreduktion – obwohl es langfristig zusätzlichen Druck erzeugt.
5. Psychische Faktoren
- Angst vor Misserfolg, Unsicherheit oder geringe Selbstwirksamkeit können Aufschieberitis begünstigen.
- Negative Gefühle wie Schuld, Frust oder Selbstzweifel verstärken den Teufelskreis: Je länger man aufschiebt, desto schlechter fühlt man sich, desto mehr wird weiter aufgeschoben.
Aufschieberitis überwinden – Strategien gegen Prokrastination
Jeder kennt es: Man hat eine Aufgabe vor sich, doch statt zu starten, schiebt man sie immer wieder auf. Dieses Phänomen nennt man Prokrastination, umgangssprachlich auch „Aufschieberitis“.
Die gute Nachricht: Mit den richtigen Strategien lässt sich das Aufschieben überwinden – Schritt für Schritt.
1. Aufgaben aufteilen
- Große Projekte wirken oft überwältigend.
- Tipp: In kleine, machbare Schritte zerlegen.
- Jeder erledigte Schritt gibt ein Erfolgserlebnis und steigert die Motivation.
2. Zeitlimits setzen
- Kurze Deadlines helfen, sofort loszulegen.
- Die Pomodoro-Technik ist besonders effektiv: 25 Minuten konzentriert arbeiten, 5 Minuten Pause.
- So wirkt die Aufgabe überschaubarer und die Angst vor dem Beginn sinkt.
3. Prioritäten festlegen
- Wichtigkeit und Dringlichkeit unterscheiden.
- Fokus auf das Wesentliche statt auf alle Aufgaben gleichzeitig.
- To-Do-Listen oder Prioritäten-Matrizen helfen, den Überblick zu behalten.
4. Ablenkungen minimieren
- Handy stumm oder außer Sichtweite legen.
- Arbeitsumgebung aufräumen und störende Faktoren reduzieren.
- Konzentration steigert die Effizienz und reduziert die Versuchung, aufzuschieben.
5. Belohnungen einbauen
- Kleine Belohnungen nach erledigten Aufgaben steigern die Motivation.
- Beispiele: Kaffee, kurze Pause, ein Spaziergang oder Lieblingsmusik.
6. Ursachen reflektieren
- Angst vor Misserfolg, Perfektionismus oder Überforderung erkennen.
- Bewusst negative Gedanken hinterfragen und Schritt für Schritt ablegen.
- Hilfe von Freunden, Coach oder Psychotherapeut kann bei hartnäckiger Prokrastination sinnvoll sein.
Aufschieberitis und Depression – Zusammenhänge verstehen
Viele Menschen kennen sie: die Aufschieberitis oder Prokrastination. Aufgaben werden immer wieder verschoben, obwohl sie dringend erledigt werden müssten. Meist denken wir, es sei ein rein organisatorisches Problem – doch manchmal steckt mehr dahinter, insbesondere im Zusammenhang mit Depressionen.
Wie hängen Aufschieberitis und Depression zusammen?
Depression kann verschiedene kognitive, emotionale und körperliche Symptome hervorrufen, die Prokrastination begünstigen:
- Motivationsverlust: Depressive Menschen erleben oft Antriebslosigkeit, was das Beginnen und Durchführen von Aufgaben erschwert.
- Konzentrationsprobleme: Gedankliche Blockaden oder eine verlangsamte Informationsverarbeitung führen dazu, dass Aufgaben aufgeschoben werden.
- Perfektionismus & Selbstzweifel: Negative Selbstbewertungen verstärken die Angst vor Misserfolg – typische Ursachen für Aufschieberitis.
- Energieverlust: Körperliche Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit erschweren die Umsetzung alltäglicher Aufgaben.
Die Folge: Ein Teufelskreis entsteht. Aufgeschobene Aufgaben führen zu Stress, Schuldgefühlen und Scham, was depressive Symptome weiter verstärkt.
Warum es wichtig ist, das ernst zu nehmen
Wenn Aufschieberitis über längere Zeit extrem ausgeprägt ist, starkes Versagen oder Selbstzweifel verursacht oder die Lebensqualität einschränkt, kann das ein Warnsignal für Depression sein.
- Es ist wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen: Ärztin, Psychotherapeut oder Psychiater.
- Depressive Prokrastination sollte nicht mit „einfach nur Faulheit“ verwechselt werden.
Strategien zur Bewältigung
Neben professioneller Unterstützung können einige praktische Schritte helfen:
- Kleine Ziele setzen: Aufgaben in überschaubare Schritte aufteilen.
- Struktur & Routine: Feste Tagesabläufe helfen, Motivation aufzubauen.
- Belohnungen einbauen: Positive Verstärkung für erledigte Aufgaben.
- Unterstützung suchen: Familie, Freunde oder Selbsthilfegruppen können helfen, den Teufelskreis zu durchbrechen.
- Therapeutische Begleitung: Kognitive Verhaltenstherapie oder Coaching kann helfen, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern.
Fazit
Aufschieberitis, oder Prokrastination, ist weit verbreitet und betrifft fast jeden irgendwann.
- Sie entsteht oft durch Stress, Überforderung oder Motivationsmangel.
- Mit bewussten Strategien, kleinen Schritten und klaren Prioritäten lässt sie sich überwinden.
Wer versteht, warum er Aufgaben aufschiebt, kann den Teufelskreis durchbrechen und wieder produktiv, stressfrei und zufriedener arbeiten.
Aufschieberitis hat keinen einfachen Grund, sondern entsteht meist aus einem Zusammenspiel von:
- fehlender Motivation,
- Perfektionismus,
- Überforderung,
- Ablenkungen und
- psychischen Faktoren.
Wer die ursächlichen Faktoren erkennt, kann gezielt Strategien entwickeln, um Prokrastination zu überwinden – etwa Aufgaben aufteilen, Ablenkungen minimieren und kleine Belohnungen einsetzen.
Aufschieberitis ist normal, aber nicht unabänderlich. Wer Aufgaben aufteilt, Zeitlimits setzt, Prioritäten klärt, Ablenkungen reduziert und sich selbst belohnt, kann Prokrastination effektiv überwinden.
Tipp: Kleine Veränderungen im Alltag bringen große Wirkung – der erste Schritt ist immer der wichtigste.
Aufschieberitis kann harmlos sein, aber sie kann auch ein Symptom tieferliegender psychischer Probleme wie Depression sein.
- Wer feststellt, dass das ständige Aufschieben mit Antriebslosigkeit, Schuldgefühlen oder innerer Leere einhergeht, sollte professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen.
- Mit gezielten Strategien, Struktur, kleinen Schritten und ggf. therapeutischer Hilfe lässt sich der Teufelskreis durchbrechen – für mehr Lebensqualität, Motivation und Selbstvertrauen.