Bibliothekare sind mehr als nur „Bücherverwalter“ – sie sind Informationsmanager, Kulturvermittler und digitale Lotsen in einer zunehmend komplexen Medienwelt. Doch wie sieht es mit dem Verdienst eines Bibliothekars oder einer Bibliothekarin in Deutschland aus? Hier ein Überblick:
1. Durchschnittliches Gehalt
Das Gehalt eines Bibliothekars hängt stark von Qualifikation, Arbeitgeber, Bundesland und Berufserfahrung ab. Grob lässt sich sagen:
- Einstiegsgehalt: ca. 2.800 bis 3.200 € brutto/Monat
- Mit Berufserfahrung: ca. 3.200 bis 4.200 € brutto/Monat
- In leitenden Positionen: bis zu 5.000 € oder mehr brutto/Monat
2. Öffentlicher Dienst – Tarifbindung macht den Unterschied
Die meisten Bibliothekare arbeiten im öffentlichen Dienst (z. B. Stadtbibliotheken, Hochschulbibliotheken). Dort richtet sich das Gehalt nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD bzw. TV-L).
- Bachelorabschluss: meist Entgeltgruppe E9 bis E11
- Masterabschluss/Bibliotheksreferendariat: oft E13
- Leitung größerer Einrichtungen: bis E14/E15
Beispiel: In E11 verdient man (je nach Erfahrungsstufe) rund 3.700 € bis 4.500 € brutto/Monat.
3. Unterschied: Öffentliche Bibliotheken vs. Wissenschaftliche Bibliotheken
- Stadtbibliotheken zahlen oft etwas weniger, bieten dafür aber geregelte Arbeitszeiten und Kundenkontakt.
- Universitäts- oder Forschungsbibliotheken zahlen tendenziell besser, verlangen aber häufig einen höheren akademischen Abschluss.
4. Private Arbeitgeber & freie Träger
Außerhalb des öffentlichen Dienstes – z. B. in Unternehmensbibliotheken, Medienarchiven oder privaten Instituten – sind Gehälter weniger transparent und variieren stark. Hier können Top-Verdienste möglich sein, besonders mit Spezialwissen (z. B. Datenmanagement, Digitalisierung, KI-Kompetenz).
5. Ausbildung vs. Studium – Unterschied beim Verdienst
- Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FaMI): Ausbildungsberuf, deutlich niedrigeres Einstiegsgehalt (ca. 2.400 € bis 3.000 €).
- Bibliothekare mit Studium (Bachelor/Master in Bibliotheks- und Informationswissenschaft oder verwandten Fächern): deutlich höhere Verdienstmöglichkeiten.
6. Zukunftsperspektiven
Mit zunehmender Digitalisierung und wachsendem Bedarf an Datenkompetenz eröffnen sich neue Felder:
- Fachreferenten in Hochschulen
- Digital Curators / Datenmanager
- Open Access / Forschungsdatenmanagement
Diese Spezialisierungen können langfristig auch das Gehalt positiv beeinflussen.
Fazit: Bibliothekar – Solider, aber selten spektakulärer Verdienst
Bibliothekare verdienen im Schnitt zwischen 3.000 und 4.500 € brutto, je nach Qualifikation und Arbeitgeber. Besonders im öffentlichen Dienst bietet der Beruf sichere Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung nach Tarif. Wer sich weiterbildet und digital aufstellt, hat gute Chancen auf Entwicklung – inhaltlich wie finanziell.
Wenn du möchtest, kann ich diesen Beitrag gerne auch für eine Berufsberatung, Info-Flyer oder Karriereseite anpassen.